The Good Place

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Eleanor Shellstrop (Kristen Bell, Veronica Mars) ist gerade gestorben. Und nun ist sie in einem Mehrspielerrollenspiel auf einem der endlosen Gameserver, die in gewisser Weise der guten Version des Jenseits ähneln, wie den griechischen elysischen Feldern oder des christlichen Himmels.

Da gibt es nur einen Haken: Sie sind extrem (und ich meine: extrem) wählerisch, wer dort reinkommt. Alle anderen, von Otto/Ottilie Normalverbraucher bis Adolf Hitler, werden an den “schlechten Ort” geschickt. Und Eleanor gehört nicht in den “guten Ort”.

Sie ist nur durch Zufall dort gelandet. Ob man’s mag oder nicht: Die Bürokratie im Jenseits hat die Präzision der US Flughafensicherheit. Eleanor ist im guten Ort, weil sie eine Namensvetterin hat, die eine richtig gute Person ist.

Sie ist der Fehler in der Matrix. Das Haar in der Suppe. Der Schmetterling, der den Sturm auslöst. Kurz nach ihrer Ankunft wird die ausgewogene Balance des guten Ortes durcheinander gewirbelt und merkwürdige Sachen fangen an zu passieren. Und der einzige Weg, dies zu beenden, ist für Eleanor, eine gute Person zu werden.

Ich hatte große Hoffnungen für die Serie. Auch wenn ich Ted Dansons Cheers nie regulär geguckt habe, so habe ich doch die Folgen genossen, die ich gesehen habe. Und Kristen WAR Veronica Mars.

Und da ich weder Christ bin noch irgendeinem Glauben angehöre, habe ich kein Problem damit, wenn irgendein Aspekt irgendeiner Religion verhohnepipelt wird.

Aber das war einfach nur fade. Selbst die Grundprämisse war widersprüchlich. Auf der einen Seite wird jede noch so kleine, winzige Handlung oder Nichthandlung, die man im Leben unternimmt, für oder gegen einen aufgerechnet. Aber dann kann man einfach so mit jemandem verwechselt werden?

Und auch wenn ich die Grundidee verstehe, dass nicht jeder in den “Himmel” kommen kann, ist es doch lächerlich, dass sogar Florence Nightingale die Latte gerissen hat und mit Dschingis Khan und Pol Pot in einen Topf geworfen wird. Ich stimme Eleanor in der Beziehung zu. Wenn es wirklich so eine Hürde ist, in den guten Ort zu kommen, dann sollte es ein “durchschnittliches” Jenseits für durchschnittliche Leute geben.

Es gab aber noch andere Probleme mit der Idee. Ich weiß nicht, ob es in der Zukunft angesprochen wird, also lasst es mich hier darlegen. Gemäß Wieauchimmererheißt (Danson) sind genau 322 Leute in dieser Instanz des (in Ermangelung einer besseren Analogie) “Gameservers”. 322 Leute, die perfekt für diese Gruppe ausgewählt wurden und genau einen Seelenverwandten in der Gruppe haben, mit dem sie die Ewigkeit verbringen können. Aber was, wenn es eine Gruppe von Weltverbesserern gibt? Landen die in der gleichen Instanz? Kann man andere Instanzen besuchen? Ist jede Instanz für Menschen designt, die in der gleichen Ära gestorben sind, d.h. haben Menschen aus dem Mittelalter auch eine große Leinwand und ein Holohilfsprogram?

Aber das Hauptproblem ist, dass es fade war. Wie werden die zukünftigen Folgen aussehen? Eleanor baut wegen ihres Narzissmuses jede Folge auf andere Weise Mist und versucht es dann zu fixen und hat am Ende eine wertvolle Äsop-Lektion gelernt?

Leider war es einfach nicht übermäßig lustig und spannend anzuschauen. Auch die Frau mit dem englischen Akzent war einfach nur nervig. Was hat sie geleistet, um dort sein zu dürfen und ihrem armen buddhistischen Seelenverwandten auf den Keks zu gehen?

Ne, danke, lass mal gut sein. Ich bevorzuge es, in Frieden zu kompostieren und quer durch das Universum geblasen zu werden, wenn unsere Sonne in fünf Milliarden Jahren zur Supernova wird.