2×01 Brother
Die erste Staffel von Discovery war ein erzählerisches Desaster. Und dann kam auch noch die Orville ins Spiel. In der zweiten Staffel versucht man nun eine Kurskorrektur. Aber wie das so ist mit schlingernden Sachen, man korrigiert zu weit und schwingt auf der anderen Seite über.
Dieses Gefühl hatte ich mit Tilly in dieser Folge. Tilly war schon immer ein wenig leicht daneben, was sie ironischerweise in der ersten Staffel zur nahbarsten und natürlichsten Figur gemacht hat. Jetzt aber versucht man, die Orville zu übertrumpfen und macht sie zur Witzgranate. Die erste Staffel war zu düster, aber das war wiederum zu albern. Bitte die goldene Mitte finden.
In genau diese Überkurskorrektur fällt auch der Turboliftzwischenfall. Da rotzt ein einfaches Crewmitglied einem Offizier seinen Riesenschnodder in Gesicht und alle finden das komisch und er entschuldigt sich nicht mal?!? Das muss wohl an den Karma-Punkten liegen, die er verloren hat, als er es wagte, der heiligen Saint Burnham offen zu widersprechen und das, wo wir doch wissen, dass Michael immer und mit allem recht hat und das Ignorieren dieses Gesetzes nur eins zu Folge haben kann.
Was dann auch eintrat. Hier wollten die Trek-Autoren anscheinend einen “Rian Johnson” bauen und “Erwartungen unterlaufen”. Da es aber aufgrund der vorherigen Szenen vorhersehbar war, würde ich sagen: Mission schiefgelaufen? Wovon ich rede? Gehen Burnham, ein weißer, männlicher Blueshirt und eine weibliche Redshirt auf eine Dienstreise und wer stirbt in Brave New Trek? Natürlich das Patriarchat! Dem haben wir es jetzt aber mal so richtig gezeigt.
Und Spock ist als Kind ein kleines asoziales Arschloch und als Erwachsener in der Klapse.
Das ist das Trek, das wir lieben, oder?
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