(Vantage Point)
So, gestern im Kino gewesen.
Worum ging es?
Der US-Präsident ist zu Besuch in Salamanca, Spanien. Dort wird zuerst auf ihn geschossen und dann eine Bombe gezündet. Wir sehen die gleichen Ereignisse aus dem Blickwinkel von 8 verschiedenen Personen, die direkt oder indirekt in die Geschehnisse verwickelt sind.
Ich messe ja oft mit zweierlei Maß. Persönlich glaube ich, dass das die meisten Menschen tun, ob sie es sich nun eingestehen oder nicht.
Wenn mir ein Film gefällt, dann kann ich über (kleinere) Schwächen großzügig hinwegsehen. Wenn er mir nicht gefällt, dann kommen diese Schwächen mit in die Negativ-Wertung.
Spoiler folgen!So ging es mir mit 8 Blickwinkel. Während eines Großteil des Films fühlte ich mich gut unterhalten. Aber ab der Autoverfolgungsjagd und dem Ende wurde der Film schlecht.
1)
Die Charaktere von Dennis Quaid (Dragonheart) und Matthew Fox (Lost) liefern sich eine Verfolgungsjagd in der Innenstadt von Salamanca. Dennis fährt einen Kleinwagen. Dann wird er jedoch mit voller Wucht in die Seite gerammt. Ergebnis: Ein paar Dellen im Auto, er fährt weiter. Dann muss er auf einen Bürgersteig ausweichen und als dieser zu Ende ist, stehen dort zwei eng geparkte Autos, zwischen denen er durchbricht. Ergebnis: Kratzer in der Stoßstange. Dann wird er von einem LKW noch einmal gerammt und in eine Hausecke gedrückt. Ergebnis: Auto vollkommen zerstört, Dennis hat nen Kratzer. Natürlich macht er zu Fuß weiter und als Fox einen eher lächerlichen Unfall baut, wird er blutüberströmt aus dem Auto gezogen und stirbt.
2)
Die Terroristen haben gerade mehrere Menschen erschossen, unzählige Zivilisten in die Luft gejagt und ihr ganzer Plan scheitert, weil der böse Terrorist einem kleinen Mädchen ausweicht, anstatt sie einfach zu überfahren. Und natürlich treffen sich alle Hauptcharaktere genau an der selben Straßenecke, wo dieser Unfall passiert.
Nichts gegen ein Happy End, aber konnte man diesen Plot nicht sinnvoller auflösen, als so platt?
Dann noch die kleinen Fehler, die mich normalerweise nicht stören würde.
3)
Der alte, etwas dickere Forrest Whitaker (Der letzte König von Schottland) rennt mit seiner Kamera hinter den Secret Service-Agenten her und hat fast keine Probleme, dranzubleiben. Hätte das halbwegs glaubhaft wirken sollen, hätten sie Jackie Chan nehmen sollen, der hätte dann auch gleich das Klischee von kameratragenden Japaner (ja ich weiß, JC ist kein Japaner) erfüllt.
4)
Wollen die mir ernsthaft weißmachen, dass ein Teil des Secret Service nicht weiß, dass sie gerade einen Fake-Präsidenten beschützen?
Im Prinzip ging es mir ähnlich wie mit Operation: Kingdom. Auch dort war der Film eigentlich ganz ok, bis einer von Foxx’ Männern entführt wurde und die total bescheuerte Befreiungsaktion anfing.