Ich hasse 3D. In der richtigen Welt ist es ja ganz OK, damit man dem Vordermann nicht hinten drauf fährt, im Kino ist es jedoch nur eine unnütze Abzockmasche, von der ich hoffe, dass sie wieder ausstirbt.
Farbfilm und Tonfilm – das waren Revolutionen im Kino. Die Evolution der Special Effects von Ray Harryhausen zur CGI – das hat das Kino vorangebracht.
3D? Not so much. Der strunzlangweilige Avatar hat eine Welle losgetreten, die sich bisher einfach nicht legen will und immer mehr Kinos verzichten drauf, die 2D-Variante parallel dazu zu zeigen, weil man mit 3D den Kunden ja viel besser melken kann.
Versteht mich nicht falsch, ich habe (trotz Brille) keine Probleme damit, den 3D-Effekt wahrzunehmen. In meinen Augen (no pun intended) hat es aber keinen Film bisher besser gemacht, als er ohne ihn gewesen wäre. Entweder taugt der Film von der Story her was, oder er tut es nicht.
Und um das gleich mal klarzustellen, ich bin kein Arthouse-Verfechter, ich gucke ganz normale Kinoblockbuster, die einem auch manchmal erlauben, das Gehirn auszuschalten und einfach den Blödsinn auf der Leinwand zu genießen. Und dennoch würde ich auch nicht Armageddon 3D gucken wollen, denn selbst dieser Film speist sich für mich eher aus dem wunderbar schief gesungenen „Leaving on a Jet Plane“ von John Denver und Steve Buscemis Ritt auf der Atombombe – und eben nicht aus den kurzen CGI-Sequenzen, in denen Bruce Willies fast von einem „Querschläger“ überrollt wird.
Das ganze Thema 3D wäre mir dennoch kaum eine Notiz wert, wenn es (wie schon angedeutet) weiterhin die 2D-Variante geben würde, oder die Kinos nicht so einen deftigen Aufschlag verlangen würden.
Denn eigentlich würde ich Man of Steel schon ganz gerne im Kino schauen, aber derzeit zweifele ich ernsthaft daran, ob ich es tun werde.
Zum einen, weil ich per default inzwischen sowieso O-Ton-Gucker bin, aber die O-Ton-Veranstaltung nur um 16:45 läuft. Aber für so einen Kinoabend mit Freunden schalte ich da auch gern noch mal auf Deutsch um.
Allerdings sind schon die Basispreise für den Kinobesuch in den letzten Jahren hochgegangen, inzwischen ist der Grundpreis am Kinotag schon bei 6€ angekommen, am Wochenende bei 9€.
Kommt noch mal Überlänge für einen 148-Minuten-Film von 1€ dazu.
UND dann die 4€ für das 3D-Feature, welches ich weder will noch brauche. Macht allein am Kinotag 11€ für einen einzelnen Sitzplatz und 57% Aufschlag auf den Basispreis von 7€.
Aber naja, „dank“ der Prozentrechnung sind es ja am Wochenende nur 40% Aufschlag. 😉
Derzeit habe ich ein persönliches Preislimit von 13€* bzw. 10£ für Blu-rays und da kann ich den Film dann so oft gucken wie ich will – auf Englisch.
Von daher stellt sich mir wirklich die Frage, ob eine Einmalnutzung wie ein Kinobesuch in der falschen Sprache und mit zu vielen Dimensionen in dieser Preisregion wirklich gerechtfertigt ist, nur um eine große Leinwand zu haben – ich tendiere derzeit ganz stark zu „njet“.
Zum Glück ist Man of Steel in den US-Kinos aber bereits hervorragend gestartet und bringt gute Umsätze, sonst müssten wir uns von der Die Zeit wieder anhören, wie diese bösen Raubkopierermörderterroristenvergewaltigerversteher das schöne Kino kaputt machen, wie sie angeblich es schon bei Cloud Atlas getan haben.
*Mein Preislimit von 13€ für Blu-rays ist heutzutage schon fast ein Ausschlusskriterium für Media Markt und co., weil die immer noch finden, dass 16,90€ ein fairer Preis sei.
PS: Jetzt gibt’s auch eine Facebook-Seite für 3D-Hasser. 😉