Postbank, mach’s gut und danke für den Fisch!

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Da hat die Postbank also angekündigt, ab November doch gerne 3,90€ Gebühren für das Girokonto haben zu wollen.

Begründet wird das ganze natürlich mit den Aktionären. Das ist irgendwo verständlich, müssen doch die Sperenzchen und Strafzahlungen der Mutter Deutsche Bank irgendwie querfinanziert werden.

Und was bietet sich dafür besser an als jenes Konto, das jeder haben muss, um in Deutschland finanziell selbstständig zu sein? Natürlich das Girokonto.

Woanders ist nämlich nicht mehr so viel zu holen. Bei der Sparcard gibt es dank des zitierten (zugegebenermaßen aber auch realen) Niedrigzinsniveaus sowieso nur noch 0,01% Zinsen. Da ginge es nur noch nach unten mit Negativzinsen.

Beim Dispo wiederum hat der Niedrigzins aber keine Auswirkung, da wird dann großzügig mit 10,55% abgegriffen.

Aber natürlich bietet man auch eine preisgünstigere Alternative an! Nachdem man über Jahre mehr und mehr echte Postfilialen landesweit geschlossen und Automaten abgebaut hat, bietet man jetzt auch eine Konto-Alternative an, die nur 1,90€ pro Monat kostet – sofern der Kunde es sich verbittet, einen Schalter bemühen zu wollen.

Und hier treffen sich zwei, die eigentlich wie die Faust aufs Auge passen! Ich bin ein Automatenmensch! Ich liebe Automaten! Ich finde sie angenehmer als Verkaufsmenschen. Automaten gucken nicht genervt, wenn man 5 Minuten vor dem (nichtvorhandenen) Geschäftsschluss an sie herantritt. Automaten bedienen mich auch am Sonntagabend um 20:00.

Mitte der neunziger Jahre war ich bei der Citibank (heute Targobank). Die hatten damals schon Touchscreenautomaten (die Technik war nicht so modern wie heute, aber sie funktionierte) mit der man Überweisungen machen und auch Bargeldeinzahlungen (inklusive Münzen) tätigen konnte. Ich fand das cool! Rundum die Spaßkassen hatten alle nur die klassischen Geldautomaten zu der Zeit.

Heutzutage nutze ich lieber Amazon und die Packstation, weil ich dort von Menschen in Ruhe gelassen werde.

Wenn mir also jemand sagt “Nimm doch lieber den Automaten!” antworte ich “Gerne!”. Dafür muss aber auch einer DA sein!

In dem Ort, in dem ich wohne, gibt es nur einen Schuhladen mit angeschlossener Posttheke. In der Stadt, in der ich arbeite, gibt es in der vernünftigen Nähe nur einen Schreibwarenladen mit angeschlossener Posttheke. Wenn ich dort Geld holen will, muss ich beim 3,90€ Konto bleiben.

Wie die meisten Deutschen bin ich in Bezug auf das Konto relativ träge. Ich hab meines jetzt seit 14 Jahren bei der Postbank. Ist ja auch ein wenig Aufwand die ganzen Versicherungs- und Telefonlastschriften alle ummelden zu lassen – und wenn ich eins vermeide, dann Aufwand.

Aber ich hab auch ein eingebautes Gerechtigkeitsgefühl und das sagt mir, dass “Ich borge mir Geld von der Bank und das kostet mich Gebühren (Zins)” und “Ich borge der Geld Bank (welches sie gegen Zins weiterverborgen kann) und das kostet mich Gebühren” einfach nicht zusammen passt.

Und so sage ich: