Stargate SG-1: Das Tor zum Universum – Final Cut

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Das Tor zum Universum ist der Pilotfilm zu Stargate SG-1 in Filmlänge. Es gibt Gerüchte, dass es kreative Differenzen zwischen den Produzenten gab und dass sich der Sender “Showtime” auch noch eingemischt hat. Außerdem gibt es durch die Geschichte der Serie einige Aspekte, die jetzt keinen Sinn mehr ergeben.

Deshalb hat sich jemand entschieden, eine “Final Cut”-Version des Piloten zu erstellen, in der Szenen umorganisiert und/oder gekürzt wurden. Außerdem wurden die Special Effects verbessert.

Eine Komplettübersicht über alle Änderungen gibt es bei Schnittberichte.com.


Einige der Änderungen, die gemacht wurden (in loser Reihenfolge):

Die berühmt-berüchtigte Nacktszene von Sha’re wurde umgeschnitten. Sie ist immer noch nackt, man sieht es nur nicht mehr. Damals hat Showtime auf der Szene bestanden, um die MPAA-Einstufung nach oben zu treiben. Aber da SG-1 eigentlich eine “Familienserie” sein soll, wurde das jetzt als unangemessen betrachtet. Das ist eine Änderung, die mich nicht stört. Die Szene hat mich nie gestört (warum auch?), aber sie ist auch kein Verlust. Aber man könnte eine Diskussion beginnen, warum eine Serie, in der die meisten Leute Waffen irgendeiner Art tragen und wo wöchentlich Leute umgebracht werden (und wir reden über blutige Stabwaffenwunden) plötzlich “familienfreundlich” wird, nur weil man eine 20sekündige Nacktszene heraus schneidet.

In der Originalversion hat Apophis einen weiblichen Air-Force-Offizier gefangen genommen, sie in seinen Harem gebracht und dann auch noch Sha’re geraubt. Dann hat er die Offizierin getestet, für unwürdig befunden, sie getötet, dann Sha’re getestet und die Goa’uld implantiert. Nun fängt er die Offizierin, tötet sie, raubt Sha’re und implantiert die Larve. Kein Harem. In Verbindung mit obiger Nacktszene zeigte der Pilot, dass Menschen lediglich “laufendes Fleisch” in den Augen der Goa’uld sind. Sie haben keine Achtung vor menschlichem Leben. Sie sind nur Sklaven, die man herum kommandieren kann.
Diese Rücksichtslosigkeit geht in der neuen Version verloren. Hier nimmt sich Apophis nur, was er als notwendig betrachtet, als ob es ihn tatsächlich interessieren würde. Ich weiß nicht, warum sie das gemacht haben, aber ich mag es nicht.

Die Erde hat kein DHD (Tastatur, um das Gate zu öffnen), sie haben einen Computer gebaut, um die Arbeit zu erledigen. Aber in der Originalversion hat Apophis irgendwie magisch das Gate geöffnet, ohne den Computer zu benutzen. Nun hört man ihn ein Kommando rufen und es klingt so, als ob die Jaffa manuell heraus wählen würden. Das ist OK.
Eine andere FX-Änderung bezieht sich auf den Todesgleiter. Der Pilot hatte eine nie wieder gesehene Variante des Todesgleiters, der ein Ringtransportersystem hat. Sie haben ein weiteres Tel’tak (ein Transportschiff, welches später in der Serie eingeführt wurde) hinzugefügt und haben es so aussehen lassen, als ob das Tel’tak den Ringtransport aktiviert hätte. Auch das ist OK.

Sie haben auch die Szene entfernt, in der Kawalsky von einem Goa’uld übernommen wird (aus was dann in der Folge nach dem Piloten eingegangen wird). Das macht in einem Stand-alone-Film irgendwo Sinn, aber selbst da hätte man es drin lassen können.
Sie haben auch die Szene entfernt, in der Kawalsky nicht weiß, dass O’Neill einen Sohn hatte. Das ist auch sinnvoll, denn es wird später gezeigt, dass sie sich schon seit vielen Jahren kennen.

Aber was ich wirklich nicht mochte, waren die Änderungen im Tempo und in Sams Einführung. In der Originalversion gibt es etwas Geplänkel zwischen der alten Gang und Sam, als General Hammond sie vorstellt (Themen: Sie ist eine Frau und eine Wissenschaftlerin). Dies und wenn es wieder hochkommt, als sie Daniel treffen, wurde rausgeschnitten. Aber stattdessen nutzten sie alternative Schnitte der Szenen oder haben es ganz rausgeschnitten. Nun ist es aber nicht mehr im Fluss. Einige der Szenen enden mit einer langen Pause vor dem nächsten Kamerawinkel. Es sieht aus, als würden die Schauspieler auf den “Cut”-Ruf des Regisseurs warten. Es passiert die ganze Zeit, insbesondere am Anfang. Es fühlt sich nicht mehr natürlich an.
Auch fand ich den Spruch über Carters Fortpflanzungsorgane immer ganz gut, insbesondere, weil sie sich darüber später in der Serie lustig machen.

Und sie haben den MacGyver-Witz entfernt! Den hat man zwar im Deutschen eh nie gehört, weil sie ihn nicht adäquat übersetzt hatten, aber nu fehlt er auch im Englischen…

Also mein abschließendes Urteil ist, dass mir niemand einfallen würde, der diesen “Final Cut” tatsächlich brauchen würde.

1 Reply to “Stargate SG-1: Das Tor zum Universum – Final Cut”

  1. Mich würde mal interessieren ob man auch noch an die ursprüngliche version kommen kann…bzw ob es die zu sehen gibt irgendwo im internet

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